Blazare, eine Untergruppe der Aktiven Galaktischen Kerne
(AGN), zeichnen sich durch die starke Polarisation und Variation ihrer
sich über einen grossen Frequenzbereich erstreckenden Strahlung aus.
Variationen sind im Radio-, optischen, Röntgen- und fl- Bereich auf
verschiedenen Zeitskalen von Jahren bis hin zu wenigen Stunden beobachtet
worden.
Durch Auswerten von Nah-Infrarot-Daten von Blazaren soll in dieser
Diplomarbeit festgestellt werden, ob in diesem Energiebereich ebenfalls
Variationen nachweisbar sind. Insbesondere werden die Daten auf sehr
schnelle Variationen auf Zeitskalen von Minuten bzw. Sekunden untersucht.
Bei der Standardreduktion der Aufnahmen wird grossen Wert auf die
sorgfältige Wahl des Flatfields gelegt, um einen möglichst kleinen
photometrischen Fehler zu erhalten. Anhand von Flatfields werden
multiplikative Störeffekte beseitigt, die durch Pixel-zuPixel-
Schwankungen
der Detektorempfindlichkeit verursacht werden. Ausserdem wird eine neue
"Badpixel-Karte" aus den Aufnahmen erstellt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Flüsse der untersuchten Blazare im nahen
Infraroten sowohl auf Zeitskalen von Tagen als auch auf Zeitskalen von
Minuten variieren. Das Objekt S5 0716+714 zeigt sogar eine Tendenz zur
Flussänderung innerhalb einer Minute.
Die Untersuchung von Variationen der Blazare liefert neue Erkenntnisse
über die Strahlungsprozesse der AGN. Aus der Kurzzeitvariabilität
resultieren für die Strahlungsmechanismen Bedingungen, die nur schwer
mit den heute diskutierten Modellen zu vereinbaren sind.
Abstract
Blazars form a subgroup of Active Galactic Nuclei. They are characterized
by strong polarization and variation of their flux covering a wide frequency
range. Variations on timescales of days or even on timescales of hours are
detected in radio, optical, X-ray or fl frequencies. In this diploma thesis
near-infrared data of blazars is studied to investigate variability in this
energy range. Especially short-time variability on timescales of minutes or
seconds is of great interest.
In the course of data reduction inhomogeneities in the frames which are
caused by pixel-to-pixel-variations of the detector-material are eliminated
by using a flatfield. It is crucial to select the right flatfield to
minimize the photometric errors. A bad-pixel-map for correcting insensitive
pixels is also made from the frames.
Variations on timescales of both days and minutes are found. The blazar
S5 0716+714 even shows the tendency to change its flux density in tens of
seconds.
Observing flux density variations of blazars leads to a better understanding
of the radiation mechanisms encountered in AGNs. Short-time variability of
blazars is hard to explain in the framework of current AGN models.